Herbstversammlung (56. Delegiertenversammlung)
am Samstag, 15. November 2008 in Röthenbach.

10 Jahre Arbeitskreis Nordbayerischer Böllerschützen e.V.

Die Herbstversammlung 2008 stand ganz im Zeichen des 10-jährigen Bestehens des AKNB als eingetragener Verein.
Vizepräsident Udo Billenstein konnte neben zahlreich erschienen Delegierten auch Herrn Dieter Quast (2. Bürgermeister der Stadt Röthenbach), Herrn Manfred Bachmayer (stellvertretender Landrat des Landkreises Erlangen Höchstadt), den 3. Bezirksschützenmeister des MSB Herrn Karlheinz Stauder, Landesböllerreferent Werner Kammer- meier, weitere Bezirks- und Gauböllerreferenten und das Ehrenmitglied des AKNB, den ehemaligen Gauschützenmeister des Gau Nürnrberg, Stefan Grasser als Ehrengäste begrüßen. Sein besonderer Gruß galt aber den anwesenden Gründungsmitgliedern Willi Kaiper, Erich Kussberger, Eberhard Schultz und Herbert Wolfsteiner.

Zu Beginn seines Berichtes begrüßte Präsident Eberhard Schultz die Jura Böller- und Feuer-schützen Neumarkt und den Schützenverein Einigkeit Bechhofen als neue Mitgliedsvereine. Beide Vereine waren während oder kurz nach der Jahreshauptversammlung beigetreten. Zur Herbstver-sammlung ist die Feuerschützengesellschaft Windisch-Eschenbach zu uns gestoßen.
Der Bericht selbst wurde mit Rücksicht auf die folgenden Tagesordnungspunkte noch kürzer als gewohnt halten und nur die tragenden Themen der letzten Zeit berührt. Angesprochen wurden der Fortbestand der bayerischen Beschussämter, die imortierten Böller mit Prüfzeichen für Schwarz-pulver - im rechtlichen Sinn Feuerwaffen - und als wichtigstes Thema der Wegfall des Artikel 13 Abs. 2 des Bayerischen Immissionsschutzgesetzes.
Damit ist auch die Erlaubnispflicht für das Böllern durch die Gemeinden entfallen. Das bedeutet letztendlich auch, dass keine Gebühren mehr zu entrichten sind. Durch den Wegfall der immissions-schutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung kann im Extremfall aber auch der § 117 (Unzulässiger Lärm) des Ordnungswidrigkeitengesetzes beim Böllern zur Anwendung kommen.
Der Präsident zitierte hierzu aus einem Schreiben von Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein, welches uns vom Umweltministerium zur Verfügung gestellt wurde. Der Woltlaut:

… Die Bayerische Staatsregierung hat die Vor- und Nachteile einer Streichung des Art. 13 BaylmSchG gut abgewogen. Es ist Ziel und Folge der Deregulierung, dass nicht mehr der Staat, sondern vermehrt die Einzelnen selbst Verantwortung für ein gedeihliches Miteinander tragen. Es bleibt allerdings die generelle Schranke des § 117 OWiG in Bezug auf "maß-losen, rücksichtslosen Lärm". Ordnungswidrig handelt demzufolge, wer ohne berechtigten Anlass oder in einem unzulässigen oder nach den Umständen ver-meidbaren Ausmaß Lärm erregt, der geeignet ist, die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft erheblich zu belästigen oder die Gesundheit eines anderen zu schädigen. Dies haben wir in der Gesetzesbegründung auch entsprechend klargestellt. Diese Schranken einzuhalten, liegt in der Verantwortung des Einzelnen wie bei allen für das Sozialverhalten gezogenen Rechtsgrenzen.

Üblicherweise findet das Böllerschießen in Bayern in einem festlichen oder traditionellen Rahmen statt. Solche Veranstaltungen erhalten ihre Attraktivität oft auch gerade durch das Auftreten der Böllerschützen. Durch den Wegfall einer Genehmigungspflicht wird sich die Zahl solcher Veranstaltungen sicher nicht beliebig erhöhen, sodass ich nach wie vor von einer breiten Akzeptanz für das Böllerschießen ausgehe. Hier haben es aber die Böller-schützen letztlich nun selbst in der Hand, durch die Dauer und Häufigkeit sowie die umsichtige Organisation solcher Veranstaltungen für Akzeptanz und Rechtsfrieden zu sorgen. Auf der anderen Seite sind aber auch keine Kosten mehr für die Genehmigung aufzuwenden…
Er schreibt auch weiter: Es ist durchaus sinnvoll, die Gemeinden und auch die Polizei vorab von einer Veranstaltung zu informieren. Eine Rechtspflicht hierzu besteht nicht.

Der Präsident stellte fest, dass sich diese Aussage auch mit der, gleich nach Bekanntwerden des Wegfalls auf unserer Homepage ausgesprochenen Empfehlung Böllereinsätze jetzt nicht ausufern zu lassen und diese weiterhin bei den Gemeinden, der Polizei und gegebenenfalls auch bei den Anliegern anzukünden deckt. Gruppen, die sich weiterhin an die traditionellen und in der jeweiligen Region üblichen und von der Bevölkerung akzeptierten Anlässe halten, werden wohl kaum Gefahr laufen eine Ordnungsstrafe auferlegt zu bekommen.
Wichtig ist auch, dass weiterhin die Sicherheitsregeln für Böllerschützen sowie die einschlägigen Vorschriften des Sprengstoffgesetzes eingehalten werden.

Nach den Grußworten der Ehrengäste würdigte Dr. Dr. Werner Müller in seiner Festansprache aus-führlich den Werdegang des AKNB. Seine Ausführungen können Sie hier nachlesen.

Im Anschluss an die Festansprache wurden nun die Ehrungen vergeben:
So erhielten die anwesenden Gründungsmitglieder Willi Kaiper (SSG Röthenbach), Erich Kussberger (Böllergruppe des HV Großhabersdorf und 1. Schatzmeister des AKNB), Eberhard Schultz (Zwiebeltreter-Fähnlein Bamberg e.V. und Präsident des AKNB) und Herbert Wolfsteiner (jetzt Jura-Böller- und Feuerschützen Neumarkt/Opf.) eine Dankesurkunde - Siegfried Mische von der SG Behringersdorf wurde mit der goldenen Ehrennadel des AKNB ausgezeichnet.
Als Gewinner der, vor Beginn der Versammlung ausgeschossenen Ehrenscheibe wurde Hans Schubert von den Höchstadter Musketieren, gefolgt von Johann Fuchs und Horst Stauber, ausgerufen.
Leider hatten uns noch nicht alle Vereine Ihr Vereinswappen/-Logo zur Verfügung gestellt. Die fehlenden können aber noch nachträglich auf der Scheibe angebracht werden, wenn Sie uns bis zum 21. Februar vorliegen.

Über die Versammlung ist eine Bildergalerie eingestellt. Wir danken Böllerfreund Helmut Krönauer von den Burgschützen Kallmünz für die Überlassung der Bilder. Zum Betrachten der Galerie klicken Sie hier...

Inzwischen hat sich unser Ehrenkommandant, Herr Ministerpräsident a.D. Dr. Günther Beckstein für die Glückwünsche zu seinem 65. Geburtstag bedankt und bittet die Schützenkameraden herzlich zu grüßen. Sein Schreiben finden Sie hier...

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